Ein paar Worte zur Geschichte
Bereits vor etwa 5000 Jahren war in Indien und China eine Behandlung mittels Druckpunkten bekannt. Sie ist jedoch wieder in Vergessenheit geraten. Vermutlich hat sich dort die aus der gleichen Wurzel stammende Akupunktur als stärkerer Trieb durchgesetzt. Auch in den Ländern Mitteleuropas wurden ähnliche Methoden von Ärzten beschrieben.
Als Begründer der Zonentherapie gilt Dr. med. William Fitzgerald aus den USA. Er wurde 1872 geboren und setzte sich Anfang des 19. Jahrhundert das erste Mal mit den Möglichkeiten organferner Behandlung durch Druckpunkte auseinander.
Die Massage an den Füssen hat anfangs bei vielen Patienten Verwunderung und Skepsis hervorgerufen (teilweise ist dies auch heute noch der Fall).
Der in der Heilkunde so wenig beachtete Fuss – oftmals ein Stiefkind der Körperpflege – hat sich jedoch als sehr empfindsam reagierender und sehr wirkungsvoller Ausgangspunkt therapeutischen Eingreifens erwiesen.
Wie funktioniert die Fussreflexzonenmassage?
Die Fussreflexzonenmassage ist eine von mehreren Reflexmethoden die in der Manualtherapie angewendet werden können. Die Bezeichnung «Reflexzone» ist seit langem gebräuchlich in der manuellen Therapie. So ist zum Beispiel die Bindegewebsmassage auch eine Reflextherapie sowie auch das Schröpfen (Schröpfkopfmassage). Der Mensch besitzt am ganzen Körper Reflexpunkte.
Reflexe im streng medizinischen Sinn sind nach Psychrembel «unwillkürlich ablaufende Muskelkontraktionen, die durch äussere Reize und Vermittlung eines Zentralorgans (Bsp. Rückenmark) hervorgerufen werden».
Bei der Fussreflexzonenmassage wird davon ausgegangen, dass zahlreiche Regionen des Fusses in einer besonderen Art reflektorischer Beziehung zu bestimmten Körperteilen und Organen stehen. Dabei wird der Begriff Reflex nicht direkt auf das Nervensystem bezogen, sondern auf:
Es handelt sich dabei weder um Bindegewebszonen noch um Energiebahnen der Akupunktur.
Bei der Anamnese (Erstbefund) wird ein Sicht- und Tastbefund der Füsse durchgeführt und Fehlstellungen sowie besondere Merkmale (Quellungen, Rötungen, Hornaut etc.) dokumentiert. Veränderungen im Skelett des Fusses können auf Störungen in der energetischen Versorgung der Reflexzonen hinweisen. Das bedeutet, dass zwischen Fehlhaltungen im Knochengerüst des Fusses und Organ- bzw. Gewebebelastungen der Reflexzonen häufig ein wechselwirksamer Zusammenhang bestehen kann.
Beispiel:
Das Rasterbild der Zonen
Die Reflexzonentherapie am Fuss geht von einem Rasterbild aus. Dabei wird der Mensch in folgende Segmente unterteilt:
Die Reflexzone einer Organes oder Gewebes (Muskulatur, Knochen, Nerven, Gefässe etc.) ist generell in der gleichen Längszone am Fuss zu finden, die im Körper das Organ oder Gewebe durchzieht.
Die eigentlichen Reflexzonen hören an den Knöchelgrenzen auf. Es spiegeln sich Kopf, Hals und Rumpf in den Füssen, jedoch nicht die Extremitäten. Das Fusspaar wird dabei als Einheit betrachtet. Das Gesamtbild des Körpers kann dabei massstabgetreu verkleinert in den Füssen vorgestellt werden.
Die Organe der rechten Körperhälfte befinden sich nur im rechten Fuss, genauso umgekehrt am linken Fuss (Beispiel Leber, Milz). Paarig angelegte Organe finden sich an beiden Füssen (Nieren). Die in der Körpermitte angelegten Organe in der Fussmitte und an der Innenseite der beiden Füsse.
Reflexzonen plantar (Fusssohle) nach Hanne Marquardt